Es ist eine historische Entwicklung und ein enormer Erfolg für die Regierung von Premier Minister Modi, dass sie sich letztendlich die Zustimmung der Opposition in beiden Häusern des Parlaments für die Einführung einer „Goods and Service Tax“ sichern konnte. Diese unserer Mehrwertsteuer vergleichbare Steuer wird nicht nur viele Prozesse in Indien vereinfachen, sondern wird Indien insgesamt wettbewerbsfähiger machen.
Neben dem direkten, positiven Einfluss in Indien ist dieser Durchbruch auch ein wichtiges Signal an die internationalen Investoren, dass die Regierung Modi weiter daran arbeitet, die angekündigten Reformen auch umzusetzen. Dies dürfte nicht nur neue Impulse für die Kampagne „Make in India“ bringen, sondern auch skeptische Stimmen beruhigen, die mittlerweile anzweifelten, dass Premier Modi die bei seiner Amtsübernahme vorgestellten Pläne auch umsetzen kann.
Die chemische Industrie ist eine der Industrien, die am meisten von der Einführung der GST profitieren dürfte. da es sich um eine Industrie handelt, die wenige, aber kapitalintensive Produktionsstätten betreibt und im nächsten Schritt die Produkte zu Kunden in ganz Indien transportieren muss.
Auch wenn das Design der neuen Steuer noch nicht 100% verabschiedet ist, so scheint bereits heute klar, dass Chemiefirmen in Indien signifikant von den Steueränderungen profitieren werden. So werden interne Prozesse in den Finanzabteilungen der Firmen vereinfacht, da viele der heutigen indirekten Steuern in die Goods and Service Tax integriert werden. Darüber hinaus wird der bei uns übliche Vorsteuerabzug konsequenter umgesetzt als es heute der Fall ist, was nicht nur weitere Prozesse vereinfacht sondern auch kumulative Kosteneffekte reduziert.
Aber weitaus wichtiger werden die direkten Kosteneinsparungen sein, die aus der Abschaffung vieler lokaler und regionaler indirekter Steuern resultieren werden. So wird z.B. im heutigen komplexen Steuersystem eine Firma, die in Gujarat produziert Kunden in Tamil Nadu über ein lokales Lager beliefern, um wettbewerbsfähiger zu sein. Dadurch vermeidet der Lieferant nicht nur die lokale Verkaufssteuer sondern er kann auch schneller reagieren, da die langen LKW Transportzeiten wegen der vielen Steuerkontrollen vorgezogen werden.
Nur leider ist natürlich auch dieses Set-up mit Kosten verbunden, die letztendlich auch der Kunde tragen muss. Der Aufwand für lokale Läger ist nicht zu unterschätzen und insbesondere wenn es sich um gefährliche Güte handelt sind geeignete Läger auch nicht überall zu finden. Außerdem benötigt man Expertise und zusätzliche interne Ressourcen um die vielen lokalen Läger zu managen was wiederum zusätzliche Kosten bedeutet.
Mit der Einführung der GST wird die Bedeutung von lokalen Lägern drastisch an Bedeutung verlieren. Da die lokale Verkaufssteuer nach den Plänen in die GST integriert wird und auch die Anzahl der LKW Kontrollen drastisch reduziert wird entfallen die meisten Argumente für lokale Läger.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Goods and Service Tax, sofern im noch zu finalisierenden Design keine wesentlichen Änderungen erfolgen, signifikante Kostenvorteile für die Chemiefirmen in Indien bringen dürfte. Die internen und externen Kosten und die Komplexität die zahlreichen indirekten Steuern zu managen werden weitgehend entfallen. Da die Chemieindustrie typischerweise in mehreren Wertschöpfungsstufen vertreten ist, sind diese Einsparungen kumulativ was dazu führen dürfte, dass lokale Produkte gegenüber Importen deutlich wettbewerbsfähiger werden. Diese positive Entwicklung dürfte auch dazu beitragen, dass der im letzten Jahrzehnt zu beobachtende Trend, dass in vielen Chemieprodukten Importe schneller wuchsen als die lokale Produktion, sich wieder umkehrt.
Go East Advisors kann Ihnen helfen von diesen positiven Entwicklungen zu profitieren. Ob Sie bereits vor Ort aktiv sind, oder aber erst einen Einstieg planen: Sprechen Sie uns einfach an und geben Sie uns die Möglichkeit Ihnen aufzuzeigen wie Sie Ihren Auftritt in Indien in Anbetracht der neuen Chancen optimieren können.